Atelierhaus

in der Osterwaldstr. 89

Eigenhändig baute der Bildhauer Hermann Rosa seine Ateliers in München wie überlebensgroße Skulpturen aus Beton. Durch die manuelle, auf- und abbauende Arbeitsweise sowie die Wahl weniger unedler Materialien unterscheidet sich sein architektonisches Werk von der Moderne und bezieht sich in seiner Formensprache doch eindeutig auf diese.
Sonnenlicht war für Rosa tektonisches Mittel und Masse zugleich. Wie bei seinem Spätwerk, zwei Portraitköpfen, suchte er in der Architektur den umbauten Raum stürmisch und puristisch zugleich.

“Das Ateliergebäude Rosas ist ein strahlender Solitär in der deutschen Architekturlandschaft. Es ist ein Raumkunstwerk, dem an architektonischer Radikalität in ganz Deutschland in den Jahrzehnten zwischen 1950 und 1980 kaum vergleichbares an die Seite gestellt werden kann. Jahrzehnte vor dem heute so gefeierten Beton-Minimalismus eines Luigi Snozzi, Peter Märkli oder Peter Zumthor schuf Rosa ein Meisterwerk, dessen eindrückliche und bewegende räumliche Askese noch viele Moden der Architektur überdauern wird und dem ein Ehrenplatz in der deutschen Architekturgeschichte der Nachkriegszeit gebührt.”

Winfried Nerdinger